Autor: Phantoms Verein
Wie ist der Stand der Vorbereitung bei der zweiten Mannschaft?
Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben von November bis Januar in der Halle begonnen und vornehmlich an der körperlichen Konstitution gearbeitet und haben diese Zeit mit Theorieeinheiten aufgefüllt. Seit Februar sind wir zweimal pro Woche draußen auf dem Kunstrasen in Erbenheim und verstärken unsere Arbeit hinsichtlich Taktik und Team. Aber wie ich immer jedes Jahr feststelle, wir haben einfach zu wenig Zeit. Die Spieler müssen sich selbst trainingstechnisch vorbereiten hinsichtlich Ausdauer und Kraft. Da sind uns Coaches immer die Hände gebunden und wir müssen uns auf jeden einzelnen Spieler verlassen, dass er außerhalb des Trainings selbst arbeitet.
Habt ihr euch ein Saisonziel gesteckt?
Wir sind im gesamten CoachingStaff der Herren II der Meinung, dass wir eine ordentliche Saison spielen wollen mit einem mindestens ausgeglichenen Record. Definitiv besser abschneiden als letztes Jahr.
Was denkst Du… Wer wird der schwerste Gegner?
Naja, es sind nur wenige Gegner von letztem Jahr übriggeblieben. Einschätzen kann ich dann überhaupt nur diese und auch diese werden sich verbessert haben und vor allem geändert haben. Hinsichtlich der anderen Teams lässt sich ganz klar Bad Homburg und Pirmasens hervorheben. Beide haben die Saison davor eine sehr gute Bilanz gespielt und es wird sich zeigen, ob sie dies wiederholen können. Ich denke schon, da ja die ganze Liga von ihnen mithochgezogen wurde und sich da jeder kennt. Der Hype liegt aber ganz klar auf der Sentinels-Seite!
Wo liegen die Stärken und Schwäche unseres Teams?
Haha… Ganz klar keine Antwort!Nur soviel: Wir haben einen guten Phamily-Spirit. Und andererseits lauter Baustellen.
Was ist das Reizvolle daran, die Phantoms II zu coachen?
Es ist immer reizvoll, ein "lowerclass-Team" zu coachen. Es gibt nur Baustellen und man hat kaum Luft, um durchzuatmen. Immer gibt und gilt es, jemanden zu verbessern. Wohl keiner ist ein Supertalent, das den Football im Blut hat. Das ist die Herausforderung. Die dauernde Arbeit an der Basis. Aber die Jungs hängen Dir dann auch an den Lippen, wenn Du qualifizierte Coachingarbeit ablieferst! Das merken die Jungs, dass Du als Coach Ahnung hast und in der Lage bist, sie besser zu machen. Und sie merken auch ganz schnell, dass sie besser werden. Und dann hast Du sie natürlich auf Deiner Seite. Andererseits müssen sich die Jungs aber entscheiden: Nur mit Standgas Football spielen geht nicht! Alles oder Nichts… das ist die Devise und die fordere ich! Denn sonst verschwenden wir und auch ich nur unsere Zeit. Es ist aber auch reizvoll zu sehen, wie Jugendspieler sich auch auf unserem Level „umschauen“ und feststellen, dass hier gestandene Männer Football spielen und die Kräfte, die hier wirken, umso größer sind. 19-Jährige sind in der Jugend die Größten. Im Herrenbereich sind nunmal die meisten Spieler ausgewachsen und es wirken viel höher Kräfte und die Schnelligkeit nimmt zu. Das ist meistens eine Überraschung und auch der Grund, warum hochgelobte Jugendspieler den Sprung in den Herrenbereich nicht direkt schaffen und dann vielleicht ganz mit dem Sport aufhören. Auch viele Coaches unterschätzen diesen Sprung. Aber wir bilden diese Jungs bei den Phantoms aus und geben ihnen eine Chance, Erfahrung zu sammeln, um dann den nächsten Sprung zu schaffen oder anzugehen… bei uns den Sprung in die Bundesliga! Auch dafür sind wir da. Allein die technische und taktische Ausrichtung einer Herrenmannschaft ist um vieles höher und größer, als bei Jugendteams. Und dann sind wir natürlich auch da, um den „alten Säcken“ noch ein wenig Spaß zu bereiten. Sie geben aber auch ihre jahrelange Erfahrung den Anfängern und Rookies weiter und helfen dadurch, Spieler mitauszubilden. Aber von diesen alten Hasen gibt es leider zu wenige. Abschließend gibt mir auch der Level die Möglichkeit, andere Trainer auszubilden, die dann mitcoachen. Ich sehe nicht nur meine Aufgabe darin, Spieler auszubilden, sondern eben auch Trainer. Und auch das ist dann sehr zeitintensiv und läuft zusätzlich auch noch nebenbei!
Du bist in Personalunion Head Coach, Coordinator und Special Teams Coordinator. Ist das überhauptmöglich?
Ja, das ist schwierig und zeitraubend. Auch auf unserem Level! Ein Minimum von 20 Stunden pro Woche sollte man grundsätzlich einplanen! Dann kommt noch meine Selbständigkeit hinzu und meine Tochter darf man als Alleinerziehender auch nicht vergessen. Aber wenn man sich entschieden hat, geht dann doch einiges und vieles. Als ich vor sechs Jahren das Team aus dem Nichts aufgebaut hatte, da war ich sogar ganz alleine. Und es ging auch. Heute habe ich Gott sei Dank ein paar helfende Hände. Einen Teammanager und DefenseCoordinator in gleicher Person. Einen DB Coach und einen Spielertrainer für die Defense. Das ist ein „alter Sack". (lacht) In der Offense hilft mir auch ein ehemaliger GFL- Spieler aus und coacht die Runningbacks. Und ein Spieler mit ein bisschen längerer Erfahrung hilft mit auf der Offense-Line. Nicht desto trotz habe ich überall meine Finger drin und das ist gut so! Hinsichtlich Special Teams ist es meine Überzeugung, dass der HC diese im Amateurbereich leiten sollte, um deren Wertigkeit hervorzuheben. Es ist ein Spiel der Feldpositionen und diese sind eklatant im Special Team und dort am ehesten zu beeinflussen. Aber ich bin dann immer wieder froh, wenn die Saison vorbei ist und ich mindestens zwei bis drei Monate Abstand nehmen kann. Zumindest ein wenig.
Du hast jetzt auch einen Team Manager…
Seit letztem Jahr ist Josef Mehlinger unser Team Manager und hat mir durch seinen Einsatz, Ehrgeiz und vor allem seiner unglaublichen Energie viel Arbeit abgenommen. Kaum zu glauben, dass ich das auch immer so nebenbei gemacht hatte. Es lässt mich mehr auf das Team und den Football an sich eingehen und die organisatorischen Sachen sowie vereinswichtigen Abläufe erledigt nunmehr Josef. Ein ganz, ganz dickes Lob und ein noch größeres Dankeschön dafür. Ich glaube, ich kann hierbei auch für das Team sprechen! Ein Mann mit Herz… Und das braucht man im Football…Herz!