„Ich möchte möglichst produktiv sein“

Autor: Michael Wiegand

Die Wiesbaden Phantoms haben den GFL2-Kader vor ihrem ersten Heimspiel am 21. April, 17 Uhr, gegen die Albershausen Crusaders mit einem US-Import aufgestockt. Nach Jeremy Conley ist Anthony James Springer, bekannt als A.J. Springer, der zweite US-Amerikaner, den die Phantoms nach Deutschland „holen“. Mit dem in der Landeshauptstadt lebenden Cordarious Mann und Neuzugang Junior Russell, der Mitte des Monats zum Team stoßen und ab diesem Zeitpunkt für die US Army arbeiten wird, stehen Head Coach Andy McMillan dann vier Amerikaner zur Verfügung. Mit Maximo Gonzalez kommt zudem ein stark eingeschätzter mexikanischer Nationalspieler ins Europaviertel.
Springer wurde am 8. Dezember 1989 in Fontana/Kalifornien geboren, besuchte die A.B. Miller High School und die Sul Ross State University in Texas. Der 29-Jährige kommt von Ligakonkurrent Nürnberg Rams zu den Phantoms. „Ich habe dort als Quarterback, Wide Receiver und Defensive Back gespielt“, schildert Springer und fügt grinsend hinzu: „Ich denke, der eine oder andere Spieler oder Fan dürfte sich an mich erinnern.“
In der Tat sorgte A.J. Springer in den Spielzeiten 2014 bis 2017 einige Male dafür, dass sich die Phantoms ihren Gegenspieler in den eigenen Reihen wünschten. „Schon gut, dass er jetzt für uns spielt“, so Phantoms-Coach Thomas Schreiber schmunzelnd. Springer gilt als ein sehr vielseitiger Spieler, der zum einen einer Offense viele neue Möglichkeiten eröffnet und zum anderen eine Defense stabilisieren kann. „A.J. soll aber vor allem die jüngeren Spieler gleichermaßen mit seinem Können wie auch seinem Wissen und seiner Erfahrung weiterbringen und ihnen helfen sich zu verbessern“, ergänzt Schreiber. „Das Hauptaugenmerk liegt immerhin auf der Spielerentwicklung.“
Springer dürfte die Phantoms merklich verstärken, gehört er doch seit 2014 zu den herausragenden Akteuren der GFL2. Während seiner Zeit in den USA hatte er bereits eine besondere Erwähnung im All-Conference Team im College erhalten und wurde Ende 2012 zum MVP des Aztec Bowl zwischen den USA und Mexiko ernannt. In seinem Senior Year am Division-III-College warf er in zehn Spielen 3192 Yards und überbrückte 748 Yards selbst.
Nach vier Saisons in Nürnberg sucht Springer nun eine neue Herausforderung… und möchte mit einem alten Freund zusammenspielen. „Ich denke, dass das, was Wiesbaden diese Saison vorhat, sehr ambitioniert ist und unterstützt werden sollte. Es ist eine großartige Organisation mit leidenschaftlichen Footballfans und das alles in eine wirklich tollen Stadt. Zudem spielt mein Freund Cordarious Mann bei den Phantoms. Wir haben eine Saison gemeinsam gespielt und es war eine großartige Erfahrung und eine klasse Combi auf dem Feld. Hoffentlich können wir damit den Phantoms dieses Jahr weiterhelfen…“
Die Idee, weniger auf US-Imports als auf die langfristige Ausbildung deutscher Spieler und ehemaliger Jugendlicher zu setzen, gefällt Springer. „Ich bin davon überzeugt, meinen Teil dazu beitragen zu können. Mein Wissen und meine Erfahrung können dem Team helfen. Meine Einstellung ist,Tag für Tag und Play für Play’. Das möchte ich weitergeben.“
Neben seinem „Lehrauftrag“ möchte A.J. Springer jedoch auch einmal mehr in den Statistiken der GFL2 möglichst weit oben auftauchen. „Spiele gewinnen, dabei Spaß haben und mich nicht verletzen…“ Chancen, nicht nur einmal in den Statistiken aufzutauchen, hat Springer allemal. „Ich könnte bei den Phantoms als Defensive Back, Wide Receiver oder auch Runningback und Quarterback spielen. Ach, eigentlich so ziemlich überall, wo mich die Coaches brauchen. Ich möchte möglichst produktiv sein.“