Eineinhalb Quarter zu wenig

Autor: Michael Wiegand

Der Traum vom erneuten Hessenmeister-Titel ist für die U16 der Wiesbaden Phantoms ausgeträumt. Beim 36:58 bei Favorit Rodgau Pioneers konnte die jungen Phantoms am Ende den physisch überlegenen Gastgebern auch mit ihrer herausragenden Technik nur in der ersten Spielhälfte gefährlich werden.
Bis zur Halbzeit hatten die Phantoms nach einem 0:6-Rückstand mit 28:18 geführt. Die Taktik, mit Onside-Kicks direkt in Ballbesitz zu gelangen, misslang, da aber die Pioneers nicht in der Lage waren, ihre Conversions zu verwandeln, erhöhten die Phantoms in einem offenen Schlagabtausch, in dem die Offenses klar dominierten, bei jedem Score um zwei Punkte, den ihre Conversions gelangen. So glich Karim Chadli durch einen kurzen Lauf zum 6:6 aus und Christopher Deisenroth brachte die Phantoms nach einem Pass von Lennard Turturica mit 8:6 erstmals in Führung.
Dem 8:12 im direkten Gegenzug ließen die Wiesbadener durch einen 20 Yards langen Lauf von Jakop Wenig das 14:12 und das 16:12 durch eine selbst erlaufene Conversion von Turturica folgen. Die Pioneers schlugen erneut direkt zurück, bevor die Phantoms im zweiten Quarter zweimal den Ball verloren; einmal per Fumble, einmal durch eine Interception. Nima Babinskis FumbleRecovery brachte die Wiesbadener nur kurzzeitig wieder in Ballbesitz.
Trotz zweier Turn-over gelang es den jungen Phantoms, zweimal die Endzone der Pioneers zu erreichen. Chadli tankte sich beide Male über kurze Distanz zu sechs Punkten und nach der misslungenen Conversion beim Stand von 22:18 konnten die Gäste auch das 28:18 nicht erhöhen.
Das 24:28 der Rodgauer nach der Halbzeit konterte Wiesbaden durch einen kurzen Lauf von Quarterback Lennard Turturica zum 34:24, das Chadlis Conversion noch erhöhte. Mit zwölf Punkten Vorsprung war das Moment nun klar auf Wiesbadener Seite, doch plötzlich riss der Faden im Spiel der U16 komplett ab… und konnte nicht mehr aufgenommen werden. Fünf Scores der Pioniere in Folge besiegelten eine Niederlage, die am Ende mit 36:58 deutlich zu hoch ausfiel.
Enttäuscht zeigte sich Wiesbadens Head Coach Jonny Ihl nach dem Spiel jedoch keineswegs. „Es ging hier um die Teilnahme am Finale, nicht um den Sieg“, unterstrich er. Seine junge Mannschaft habe sich im Verlauf der Saison hervorragend entwickelt und ein phasenweise hervorragendes Spiel gezeigt. Die Niederlage sei eine Summe aus fehlender Physis gegen teils deutlich ältere und stärkere Jugendliche und fehlender Trainingsbeteiligung. Einer der Nachteile habe sich bis zu Beginn kommender Saison altersbedingt verflüchtigt, am anderen müsse gearbeitet werden.