Niederlage in Hitzeschlacht von Kirchdorf

Autor: André Kröger

Es sollte eine Trendwende werden, doch leider gelang sie nicht. Das Hinspiel in Wiesbaden konnten die Phantoms noch knapp mit 27-24 gewinnen. Im Rückspiel wollte man den Vorjahres-Meister erneut bezwingen. Aber bereits bei Abfahrt in Wiesbaden war klar, dass es schwer wird mit einem Sieg. Wiesbaden trat die Reise mit nur noch 30 Spielern an. Der Rest fehlte krankheitsbedingt. Zudem kam Kirchdorf mit den äußeren Bedingungen deutlich besser zurecht. Strahlend blauer wolkenloser Himmel und 32 Grad im Schatten ließen das Spiel zu einer wahren Hitzeschlacht werden. Jeder der schon einmal in Kirchdorf gespielt hat weiß, wie schwer es ist nach einer so langen Anfahrt Football zu spielen. Die Hitze verschärfte die Situation noch. Am Ende eines Spiels, das sehr fair mit nur wenigen Strafen verlief, hatte Kirchdorf sich für die Hinspiel-Niederlage revanchiert. 32-6 stand es beim Abpfiff und für die Phantoms blieb nur die Erkenntnis, dass man diese Saison den eigenen Erwartungen wieder nicht gerecht werden würde.
Im ersten Viertel dominierten die beiden Defenses. Insgesamt drei Interceptions (zwei für Kirchdorf und eine für Wiesbaden) sahen die Zuschauer genauso wie einige ausgespielte vierte Versuche. Punkte gab es zunächst noch nicht. Das änderte sich aber schlagartig.
Das zweite Viertel begann mit einem 4-Yard Touchdown-Pass auf Florian Wimmer. Der Extrapunkt ging daneben, so dass es zunächst 6-0 stand. Es folgte eine klassische „three-and-out“ Angriffsserie der Phantoms. Mit einem Punt musste sich Wiesbaden nach drei Versuchen vom Ball trennen. Kirchdorf startete nun auf der Wiesbadener 49 Yard-Linie, also in der Mitte des Feldes. Es reichte den Wildcats aber eine Unaufmerksamkeit der Phantoms um mit einem einzigen Laufspielzug von Alex Braunsperger in die Endzone zu gelangen. Nach dem Extrapunkt stand es dann 13-0. Erneut schaffte Wiesbaden kein First Down und musste punten. Glücklicherweise gab es beim anschließenden Return, der in der Endzone endete, ein persönliches Foul der Wildcats, so dass der Touchdown nicht zählte. Freude kam auf Wiesbadener Seite jedoch nicht auf. Die Kirchdorfer kamen nun immer besser mit der Defense der Phantoms zurecht und schafften es die Angriffsserie erneut mit einem Touchdown abzuschließen. Erneut war es ein Pass von der 4-Yard-Linie der Wiesbadener. Und erneut hatte Kirchdorf Probleme mit dem Extrapunkt, der daneben ging. Wiesbaden gab auch beim Zwischenstand von 19-0 nicht auf. Headcoach Patrick Griesheimer versuchte alles um seine Mannschaft ins Spiel zurückzubringen. Aber ein missglückter vierter Versuch brachte Kirchdorf erneut in den Angriff, der dann bei auslaufender Uhr an Wiesbadens 5-Yard-Linie endete.
Die zweite Halbzeit begann vielversprechend aus Wiesbadener Sicht. Michael Landes gelang seine zweite Interception im Spiel. Aber die Defense der Wildcats behielt ein ums andere Mal den Überblick. Alex Braunsperger schaffte es erneut eine Lücke in der Phantoms-Defense zu finden und erlief einen 30-Yard Touchdown. Da der Extrapunkt erneut missglückte stand es 25-0 für die Kirchdorfer. Den nachfolgenden Angriff der Phantoms beendete erneut eine Interception, nachdem Wiesbaden den Ball über das halbe Feld gebracht hatte.
Im letzten Viertel sahen die Zuschauer das nächste Big-Play der Kirchdorfer. Stefan Hautzinger fing einen Pass für 61 Yards zum Touchdown. Es stand 32-0 für Kirchdorf dank eines verwandelten Extrapunktes. Die Phantoms bewegten erneut den Ball über das ganze Spielfeld, scheiterten aber unmittelbar vor der Endzone an der starken Defense der Wildcats. Der nächste Angriff wurde durch eine Interception von Falk Reuter gestoppt und Wiesbaden erhielt eine weitere Chance wenigstens nicht ohne Score vom Platz gehen zu müssen. Diesmal gelang es Jannis Fiedler, der sich mit Art Rubio auf der Spielmacher-Position abwechselte, unter großem Druck einen Touchdown zu erlaufen. Auch der Extrapunkt der Phantoms misslang, sodass es 32-6 stand. Die Wildcats versuchten nun nur noch ihre komfortable Führung über die Zeit zu retten. Wiesbaden erhielt aber noch einmal den Ball und Jannis Fiedler stand schon kurz darauf erneut knapp vor der Wildcats Endzone. Als die Uhr nur noch 5,1 Sekunden zeigte wurde der Pass von Fiedler über 25 Yard in die Endzone erneut abgefangen. Dass es an Kampfesgeist bei den Phantoms nicht fehlt zeigte sich beim Return der Wildcats. Obwohl es um nichts mehr ging und die Hitze allen stark zugesetzt hatte, holte Fiedler den Ballträger noch ein und stoppte ihn nur 5 Yards vor der Wiesbadener Endzone.
„Jeder, der heute hier dabei war, hat großen Kampfgeist gezeigt. Wir haben alles versucht, aber nur wenig hat geklappt“, sagte Headcoach Patrick Griesheimer am Ende der Partie. „Jetzt heißt es sich auf den nächsten Gegner zu konzentrieren und nicht mehr auf die Tabelle zu schauen.“
Nächster Gegner für die Phantoms ist Aufsteiger Ingolstadt. Die Dukes haben vier Spiele gewonnen und nur eines verloren. Beim Hinspiel in Ingolstadt gab es eine 28-0 Niederlage für Wiesbaden. „Wir haben da noch eine Rechnung offen und wollen uns etwas beweisen“, so Griesheimer abschließend. Kickoff ist am 13.6. um 17 Uhr im Europaviertel.